In der Welt unterwegs, in Bremen zuhause

 

Eigentlich könnte Thomas Armerding das, was er mit seinem international agierenden Familienunternehmen HANSA-FLEX tut, überall auf der Welt machen. Dennoch bleibt er seiner Heimatstadt Bremen treu. Mit uns hat er über die Kunst, Teams in verschiedenen Ländern zusammenzuhalten, seinen persönlichen Werdegang und ausgefallene Freimarkt-Besuche gesprochen.

Text: Sandra Lachmann, Foto: HANSA-FLEX, Sandra Lachmann

Wenn Thomas Armerding bei seinen weltweit beheimateten Teams vorbeischaut, so kann es schon mal passieren, dass er mit dem Motorrad anreist. Der Firmenchef von HANSA-FLEX  ist privat gern motorisiert auf zwei Rädern unterwegs – manchmal im Bremer Umland, manchmal in Richtung Balkan oder in den Süden. Und wenn er dann ohnehin schon mal in Kroatien, Albanien oder Italien unterwegs ist, dann macht er auch Halt bei seinen Mitarbeitenden. »Na klar, das ist für uns alle doch eine schöne Gelegenheit, uns zu sehen«, sagt er. 

Von der Garage hinaus in die Welt

Persönliche Kontakte wie diese fehlen dem Bremer Unternehmer aktuell sehr. »Es ist einfach ein Unterschied, ob man abends gemeinsam essen geht oder sich über einen Bildschirm austauscht.« 4.235 Mitarbeitende an 420 Standorte in 42 Ländern hat das Familienunternehmen HANSA-FLEX aktuell und befindet sich damit auf dem Weg zu den weltweit führenden Systemanbietern für Hydraulik. Wie einige Erfolgsstories begann auch diese in einer Garage – allerdings nicht im Silicon Valley, sondern in Achim bei Bremen. Dort konfektionierte Joachim Armerding, der Vater von Thomas Armerding, 1962 seine ersten Schlauchleitungen – die grüne Werkbank, an der da passiert, ist noch heute in der Firmenzentrale in Bremen-Mahndorf zu finden.

An dieser Werkbank fing 1962 alles an.

Ich sitze mit Thomas Armerding in seinem Büro, und wir sprechen über Vereinbarkeit, Mitarbeiterführung, Bremen als Wirtschaftsstandort – und über die Erinnerungen an seinen Vater. »Der Dienst am Kunden stand für ihn immer über allem«, beschreibt der heutige HANSA-FLEX-Vorstandsvorsitzende die Arbeitshaltung seines Vorgängers. »Er gehörte zu den ersten seiner Zeit, die einen Notdienst einführten und rund um die Uhr für Kunden erreichbar waren. Das konnte schon mal dazu führen, dass ein geplanter Besuch des Freimarktes in letzter Sekunde für uns Kinder platzte, weil ein Kunde kurzfristig einen Schlauch brauchte.« Diese aufopfernde Servicebereitschaft hätte ihn sehr geprägt, so Thomas Armerding, und sei deshalb noch immer in der Unternehmenskultur von HANSA-FLEX spürbar.

 

Seit über 50 Jahren in Bremen

Durch die großen Bürofenster blicke ich über das Mahndorfer Gewerbegebiet, in dem HANSA-FLEX seit über 50 Jahren ansässig ist. Rot-weiße Fahnen flattern vor dem Parkplatz der Firmenzentrale. Moment mal… habe ich die nicht bei der Anfahrt auch an anderer Stelle im Gewerbegebiet gesehen? »Ja, wir haben weiter vorn noch zwei Grundstücke, eine Produktionsstätte und ein Lager« bestätigt mir Thomas Armerding. Er zeigt schräg hinaus aus dem Fenster. »Und sehen Sie da drüben den Kran? Da ist gerade unser vierter Standort hier im Gewerbegebiet entstanden, unser neues Schlauchlager. Das größte der Welt. Schade, dass mein Vater das nicht mehr erleben kann, das hätte ihm gefallen.«

Was Joachim Armerding 1982 in jedem Fall gefallen hat: dass sein Sohn bei HANSA-FLEX zu arbeiten begann. »Seinen Wunsch danach habe ich damals gespürt«. Dennoch ist Thomas Armerding nach dem Abitur nicht direkt in das Familienunternehmen eingestiegen. Nach dem Zivildienst machte er zunächst eine Ausbildung bei der Sparkasse Bremen und verbrachte dann ein Jahr in England. »Eine schöne Zeit war das. Wenig Arbeit im Praktikum, viel Zeit Au-Pairs kennenzulernen“, schmunzelt er.

Zurück in Bremen sammelte er dann erste Erfahrungen im Unternehmen seines Vaters, in der Werkstatt und im Außendienst. Zweimal habe er in dieser Zeit darüber nachgedacht, doch noch zu studieren. »Aber die Arbeit hat damals schon so viel Spaß gemacht wie heute, da bin ich dann doch im Unternehmen geblieben.« Diese Entscheidung bereue er nicht, im Gegenteil. »Die Welt und auch die Arbeitswelt sind heute so komplex, da würde ein bestimmtes Studium gar nicht reichen, um ein Unternehmen zu führen. Was man braucht, sind Fachleute, denen man vertrauen kann.«

 

Internationales Unternehmen mit familiärer Kultur

Und die hat er, in Bremen und auf der ganzen Welt. Oft über Jahrzehnte. »Wir haben insgesamt sehr wenig Fluktuation. Aber heute etwas mehr als früher, was nicht an uns liegt, denke ich, sondern am Generationswechsel. Die Mitarbeitenden wollen einfach nach ein paar Jahren noch etwas anderes kennenlernen. Vor allem in den Bereichen IT und Marketing beobachte ich das.« Was er aber auch mit Freude beobachte: Einige von denen, die etwas Neues ausprobiert haben, kehren wieder zu HANSA-FLEX zurück. »Weil sie feststellen, dass ihnen falsche Versprechungen gemacht worden sind und es bei uns doch echt gut ist.«

Ein Betriebsklima, in dem sich alle gut aufgehoben fühlen, ist Thomas Armerding wichtig. »Wir versuchen trotz unserer Größe den Charakter eines Familienunternehmens zu bewahren. Das fängt damit an, dass ich versuche, hier am Standort Bremen alle Mitarbeitenden mit Namen zu kennen. Das gelingt  mir bei 452 Namen inzwischen leider auch nicht mehr immer, aber es ist schon mein Ziel. Meine Bürotür steht in der Regel auch offen. Und es wird durchaus regelmäßig gefeiert. Das vermissen bei uns doch viele in der Pandemie.«

 

 

»Die Welt und auch die Arbeitswelt sind heute so komplex, da würde ein bestimmtes Studium gar nicht reichen, um ein Unternehmen zu führen. Was man braucht, sind Fachleute, denen man vertrauen kann.«

Thomas Armerding

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Wie gut sich Familie und Beruf bei HANSA-FLEX vereinbaren lassen, möchte ich von ihm wissen. »Wir gehen locker mit den Arbeitszeiten um. Und wenn es nötig ist, können Mitarbeitende ihre Kinder auch mit ins Büro bringen. In unserem neuen Firmengebäude wird es auch ein Eltern-Kind-Zimmer geben.« Er selbst hätte schon vor 28 Jahren seine Tochter mit ins Büro gebracht. »Das ist doch selbstverständlich«, sagt er achselzuckend.

 

Idealer Arbeitgeber für alle, die auch mal im Ausland arbeiten wollen

Worüber er währenddessen deutlich stolzer zu sein scheint, sind die sogenannten »Wanderjahre«, die HANSA-FLEX seinen Mitarbeitenden anbietet. »Das war eine Idee von mir, als das Unternehmen Anfang der 1990er Jahre zunehmend internationaler aufgestellt war. Es war nicht so leicht, zwischen allen Standorten ein Teamgefühl herzustellen. Um den Zusammenhalt und das gegenseitige Verständnis zu stärken, haben wir deshalb damit begonnen, Beschäftigte, die Lust darauf hatten, für ein halbes bis maximal ein Jahr an Standorten im Ausland einzusetzen.«

Das hätte bis heute zwei positive Effekte: Zum einen seien die Kontakte der Kolleginnen und Kollegen untereinander besser und stabiler, zum anderen wachse die Bereitschaft einzelner, längerfristig eine Position im Ausland zu besetzen. »Standorten in den USA oder Australien sind im ersten Moment für viele reizvoller als Standorte in Rumänien oder Kasachstan. Wenn man aber vor Ort mal reingeschnuppert hat, den Teamspirit am jeweiligen Ort erlebt hat, kann sich das schnell ändern.« Außerdem würden die Wanderjahre gerade bei potentiellen Auszubildenden auf großes Interesse stoßen. Insgesamt 28 Berufe bildet HANSA-FLEX aktuell aus.

 

»Bremen hat genau die richtige Größe«

»Das, was wir hier in Bremen, tun, könnten wir überall auf der Welt machen«, sagt Thomas Armerding als ich ihn nach seinem Verhältnis zur Hansestadt frage. Und auch das lebendige Netzwerk unter Bremer Wirtschaftsakteur*innen sei für ihn gar nicht so entscheidend: »Ich koche lieber privat mit Freunden statt auf viele offizielle Veranstaltungen zu gehen.« Trotzdem hat der Haupteigentümer von HANSA-FLEX Bremen nie verlassen.

Ein wichtiger Standortvorteil sei für ihn beispielsweise die gute Anbindung zum Hafen und zum Flughafen. »Diese Logistik ist für unseren Versand wichtig.« Was er aber sowohl geschäftlich als auch privat am meisten genießt: »Bremen hat genau die richtige Größe. Die Stadt hat alles, ist aber ist nicht zu groß und anonym. Wenn ich mich hier aufs Fahrrad setze, weiß ich sofort, wo ich langfahren kann und bin schnell in der Natur.«

Sein Bruder, so erzählt er weiter, lebe seit dem Studium in Berlin. »Das wäre mir viel zu groß. Klar ist es verführerisch, wenn man zwischen 30 Top-Restaurants wählen kann. Aber ich erinnere mich noch an die Zeit, als seine Kinder klein waren und er immer erst eineinhalb Stunden mit der S-Bahn fahren musste, bis er im Grünen war. Das kann man sich hier in Bremen kaum vorstellen.«

Auch im Ausland genieße die Stadt seiner Erfahrung nach einen guten Ruf. »Meinem Eindruck nach ist Bremen weltweit bekannt und immer positiv konnotiert. Ich wurde bislang nur einmal im Ausland gefragt, wo Bremen liegt.«

 

Karriere bei HANSA-FLEX

Das Team von HANSA-FLEX  ist durch eine gemeinsame Mission miteinander verbunden: Mit dem Verständnis für die komplexesten Anlagen dafür zu sorgen, dass Maschinen mit modernster Hydraulik ihre täglichen Aufgaben bewältigen können oder andere komplexe Sachverhalte im Büro erledigt werden.  Als Marktführer in Deutschland und mit rund 440 Niederlassungen weltweit hat das Familienunternehmen hohe Qualitätsansprüche, die von über 4.000 Mitarbeiter*innen mitgetragen und erfüllt werden. Hier mehr über  60 Jahre Leidenschaft erfahren: HANSA-FLEX als Arbeitgeber

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