»Auf das Gesamtpaket kommt es an«

 

Nach seiner Kindheit in Mecklenburg-Vorpommern hat er es in einigen Städten versucht: München, Glasgow, Hannover, Hamburg… Überall gefiel es Hannes Hüffer gut, aber irgendwie fehlte immer etwas. Anders in Bremen. Mit seinem Job beim Luft- und Raumfahrtunternehmen OHB einerseits und dem Charakter der Hansestadt andererseits hat er an der Weser das Gesamtpaket gefunden, das er lange gesucht hat.

Text: Günther Hörbst, Fotos: Shanice Allerheiligen

»München?«. Hannes Hüffer muss kurz nachdenken. »Die Stadt finde ich eigentlich sehr schön. Aber wirklich warm geworden bin ich mit ihr nie«. Zu groß, die Wege zu weit, irgendwie unpraktisch, findet er. »Und dann das Wohnen…« Jetzt bläst er die Backen auf. »Das Preis-Leistungsverhältnis ist verrückt. Und das war zu meiner Zeit schon so.“

»Seine Zeit« in München, das war 2014. Damals ist der 32-Jährige für drei Semester in die bayerische Landeshauptstadt umgezogen, um seinen Master in Systems Engineering zu machen. Den Bachelor hatte er zuvor an der Hochschule Bremen gemacht. Und da liegt auch die Wurzel seiner Bremen-Liebe: Hüffer hat sich in dieser Zeit wie schon davor während einer Ausbildung in Bremen verguckt. Seit November 2020 ist er als Projektmanager Digitalisierung beim Bremer Raumfahrtunternehmen OHB SE wieder zurück in seiner Lieblingsstadt, lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern im Viertel – und damit, so sagt er lachend, habe sich alles gefügt und sei so, wie er und seine Familie sich das vorstellen.

 

Per Losglück zur Bremenliebe

Aufgewachsen ist Hüffer in Güstrow, einer Kleinstadt südlich von Rostock. 2007 ist er für eine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker bei Siemens nach Bremen gekommen. Eine spezielle Regelung  seines Heimatbundesland Mecklenburg-Vorpommern hat es ihm erlaubt, an der Hochschule Bremen Internationales Wirtschaftsingenieurwesen zu studieren. Und das sei eigentlich eher glücklich zustande gekommen: erst war Hüffer nämlich kurze Zeit an der FH Hannover, dort hat ihm aber weder Stadt noch der Studiengang Elektrotechnik zugesagt. »Per Losverfahren konnte ich an der Hochschule Bremen nachrücken«, sagt er. »Was für ein Glück für mich!«

 

Wie sehr ihn Bremen als Stadt gefangen hatte, merkte er dann während eines Auslandsjahrs an der Uni in Glasgow sowie im Anschluss durch ein Praktikum beim Windkraftanlagenbauer Enercon in Edinburgh. »Schottland hat mich total fasziniert«, erzählt der Digitalisierungsexperte. »Glasgow und vor allem Edinburgh sind wirklich schöne Städte. Aber Bremen gefällt mir vom Gesamtpaket her immer noch am besten.«

 

Leben und Arbeiten – beides muss passen

Das Gesamtpaket, das sei es, worauf es vor allem ankomme, wenn man in einer Stadt arbeiten und leben möchte. Davon ist Hannes Hüffer überzeugt. Ganz besonders zu schätzen habe er das gelernt, als er kurz vor dem Job bei OHB vier Jahre lang für ein Hamburger Unternehmen als Berater unterwegs war. »Man sieht dann ja schon viele Orte und bekommt mit, wie es andernorts so läuft«, sagt er. »Ich war dann immer wirklich sehr froh, dass ich mein Plätzchen in Bremen gefunden habe.«

»Bremen ist sehr vielseitig. Vor allem für Menschen, die sich beruflich verwirklichen wollen, gibt es hier alles, was man dazu benötigt.«

Hannes Hüffer

Projektmanager Digitalisierung bei OHB

Er zählt auf: kurze Wege, sehr viele Netzwerke, ein sehr kooperativer Umgang in der Stadtgesellschaft, eine maximal breit aufgestellte Wirtschaft mit überregional bedeutenden Clustern in Luft- und Raumfahrt, Logistik, Häfen, Erneuerbare Energien, Nahrungsmittelindustrie, Automobilindustrie, IT. »Das sind da nicht so sehr die Konzerne, die die Wirtschaft prägen«, sagt er, »aber dafür hat Bremen sehr viele Hidden Champions, die oft auch noch familiengeführt und schon sehr lange am Markt sind.«

Das einzige, das Hannes Hüffer an seinem Bremen stört: dass es sich nicht gut genug präsentiert und sein großes Potenzial nicht voll ausspielt. »Bremen ist nicht allzu selbstbewusst«, findet er. »Dabei verfügt der Standort über zahlreiche Zukunftstechnologien, wie etwa das Projekt „Green Steel“ im Stahlwerk von ArcelorMittal, der Elektroautoproduktion von Mercedes im Werk Bremen oder auch den Umweltsatelliten, die für den Kampf gegen den Klimawandel bei OHB gebaut werden.« Für ihn steht jedenfalls fest: »Wir haben es uns in Bremen gemütlich gemacht. Und das wird auch so bleiben.«

 

 

Karriere bei OHB

Eine Karriere in der Raumfahrt muss kein Traum bleiben. OHB sucht ständig neue Pioniere – auf der ganzen Welt und in allen Unternehmensbereichen.

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